Teilprojekt eines Verbundes

Neue Therapien für KCNT1-Ionenkanalerkrankungen

Förderkennzeichen: 01GM2210C
Fördersumme: 208.187 EUR
Förderzeitraum: 2022 - 2025
Projektleitung: Prof. Dr. Dirk Isbrandt
Adresse: Deutsches Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen e.V. (DZNE) in der Helmholtz-Gemeinschaft
Venusberg-Campus 1, Gebäude 99
53127 Bonn

Der Forschungsverbund Treat-ION hat das Ziel, das Wissen zur Diagnose und Behandlung seltener neurologischer Ionenkanal - und Transportererkrankungen zu erweitern, welche beispielsweise zu Epilepsie, Ataxie, Migräne oder neuropathische Schmerzen führen können. Das Ziel ist es, Erkenntnisse aus genetischen und pathophysiologischen Studien in Zell-, Tier- und Humanmodellen in mechanistisch basierte (Präzisions-)Therapien umzusetzen. Die experimentellen Modelle werden durch in silico-Instrumente zur Vorhersage der funktionellen Folgen von Varianten und zur Suche nach neuen therapeutischen Wirkstoffen ergänzt. Ziel des Vorhabens ist es, neue Therapien für KCNT1 assoziierte Kanalerkrankungen zu finden. KCNT1 Kanäle sind im zahlreich im ZNS vorhanden und spielen dort eine wichtige Rolle in der Kontrolle neuronaler Erregbarkeit. Mutationen in KCNT1 Kaliumkanälen führen zu einer Form der epileptischen Enzephalopathien, die mit schwerwiegenden Entwicklungsverzögerungen einhergehen und die häufig therapieresistent sind. Bislang sind keine Blocker von KCNT1-Kaliumkanälen erhältlich. In der ersten Förderperiode konnten bereits zugelassene ("repurposed") Medikamente als Blocker von KCNT1-Kaliumkanälen in Zellkulturen identifiziert werden. Das Ziel in dieser Förderperiode ist es, die potenzielle Wirksamkeit dieser Blocker von KCNT1-Kaliumkanälen für die Normalisierung von Krampfanfällen und die Prävention von Hirnentwicklungsstörungen in Mausmodellen auszuwerten. Um die experimentelle Basis für n-of-1-Studien in Patienten mit KCNT1-assoziierten Kanalopathien zu bilden, wird getestet, ob die KCNT1-blockierende Funktion dieser Medikamente auch bei KCNT1 Kanälen mit speziellen Patienten-spezifischen Mutationen erhalten bleibt. Diese experimentelle, translationale Strategie wird in vivo-Belege für das klinische Potenzial der identifizierten Medikamente als wirksame neue Behandlungsoption für KCNT1-assoziierte epileptische Enzephalopathien erbringen.