Teilprojekt eines Verbundes

Neuroinflammation bei SPG11: translationale Relevanz und Biomarker

Förderkennzeichen: 01GM2209E
Fördersumme: 219.354 EUR
Förderzeitraum: 2023 - 2026
Projektleitung: PD Dr. Janos Groh
Adresse: Universitätsklinikum Würzburg, Neurologische Klinik und Poliklinik
Josef-Schneider-Str. 11
97080 Würzburg

Hereditäre spastische Paraplegien (HSP) sind eine Gruppe genetisch bedingter neurodegenerativer Erkrankungen, die durch eine Degeneration bestimmter Motoneuronen gekennzeichnet sind. Die HSP sind charakterisiert durch ein gestörtes spastisch-ataktisches Gangbild. In der zweiten Förderperiode wird TreatHSP die Entwicklung und Umsetzung neuartiger Therapien fortsetzen durch 1) den Ausbau der TreatHSP-Infrastruktur zur gemeinsamen Nutzung von Daten und Proben; 2) die Einrichtung einer hochinnovativen ‚Adaptive Outcome Validation Platform‘, die eine rasche Entwicklung und Validierung neuer patientenrelevanter Ergebnisse ermöglicht; 3) die Untersuchung von wesentlichen zellulären Pathways der Pathogenese, um therapeutische Ziele mit potenziell hohem Nutzen zu identifizieren, und 4) die Erprobung neuartiger therapeutischer Interventionen in Zell- und Mausmodellen. Reaktionen des erworbenen Immunsystems tragen zum Krankheitsverlauf in einem Mausmodell der SPG11 bei und sind durch Immunmodulation behandelbar. Daher verfolgt das Vorhaben folgende Fragen: 1) Ob es aktive Entzündungsprozesse im Nervensystem von SPG11 Patienten gibt; 2) Ob es alternative/supplementäre Ansätze zusätzlich zu immun-modulatorischen Medikamenten gibt; 3) Was die translationalen Implikationen für andere HSP Subtypen sind. Die translationale Relevanz der Neuroinflammation zielt darauf ab, Biomarker für die Entzündung im Nervensystem zu identifizieren und auf Patientenmaterial zu übertragen. Veränderungen dieser Marker könnten ein direktes Rationale und wichtiges Auslesemaß zur Umwidmung etablierter immun-modulatorischer Therapien für die SPG11 liefern. Schließlich wird getestet, ob körperliche Aktivität immun-modulatorische Effekte bei SPG11 hat und degenerative Veränderungen im Nervensystem des Mausmodells abmildert. Die Befunde dieses Vorhabens sollen in anderen HSP Subtypen und deren Modellen getestet werden. Somit leistet das Teilprojekt einen Beitrag zur Etablierung neuer Therapiemöglichkeiten, die zu einer besseren Versorgungsqualität für Menschen mit HSP führen sollen.