Teilprojekt eines Verbundes

Pathophysiologie und neuartige Therapieansätze für epileptische Enzephalopathie

Förderkennzeichen: 01GM2210D
Fördersumme: 197.100 EUR
Förderzeitraum: 2022 - 2025
Projektleitung: Prof. Dr. Christoph Fahlke
Adresse: Forschungszentrum Jülich GmbH, Institute of Complex Systems, Zelluläre Biophysik (ICS-4)
Wilhelm-Johnen-Str.
52428 Jülich

Der Forschungsverbund Treat-ION hat das Ziel, das Wissen zur Diagnose und Behandlung seltener neurologischer Ionenkanal - und Transportererkrankungen zu erweitern, welche beispielsweise zu Epilepsie, Ataxie, Migräne oder neuropathische Schmerzen führen können. Durch die starke paraloge Konservierung und die grundlegende Funktion von Kanälen und Transportern zur Regulierung der neuronalen Erregbarkeit sind die pathophysiologischen und therapeutischen Prinzipien bei den verschiedenen Krankheitsbildern gleich. Das Ziel ist es, Erkenntnisse aus genetischen und pathophysiologischen Studien in Zell-, Tier- und Humanmodellen in mechanistisch basierte (Präzisions-)Therapien umzusetzen. Die experimentellen Modelle werden durch in silico-Instrumente zur Vorhersage der funktionellen Folgen von Varianten und zur Suche nach neuen therapeutischen Wirkstoffen ergänzt. In diesem Vorhaben wird die Pathophysiologie von SLC1A2/EAAT2-assoziierten epileptischen Enzephalopathien mit einer Kombination von Elektrophysiologie, Immunhistochemie, Fluoreszenz-Lifetime-Mikroskopie und funktionalen Tiermodellen untersucht. Eine durch Antisense-Oligonukleotide vermittelte Verringerung der EAAT2-Anionenströme wird als neuer therapeutischer Ansatz für diese Krankheiten getestet. Ferner stellt das Vorhaben Plattformen für die Bildgebung und für physiologische Studien in präsynaptischen Nervenendigungen zur Verfügung, um die funktionellen Folgen von Varianten in präsynaptisch lokalisierten Ionenkanälen in Knock-in-Mausmodellen oder neuronalen Kulturen zu bestimmen. Das Vorhaben trägt zu der Identifizierung neuer Therapiemöglichkeiten bei und könnte so die medizinische und rehabilitative Versorgung von Patienten verbessern.