Förderkennzeichen: | 01GM1515F |
Fördersumme: | 436.237 EUR |
Förderzeitraum: | 2016 - 2019 |
Projektleitung: | Prof. Dr. Lars Pape |
Adresse: |
Medizinische Hochschule Hannover, Zentrum Kinderheilkunde und Jugendmedizin, Klinik für Kinderheilkunde, Päd. Nieren-, Leber- und Stoffwechselerkrankungen Carl-Neuberg-Str. 1 30625 Hannover |
Momentan existiert kein Test, um die Entwicklung der Nierenfunktion bei seltenen, erblichen, zystischen Nierenerkrankungen wie ARPKD, Nephronophthise, Barded-Biedl Syndrom und HNF1B Nephropathie vorherzusagen. Es wurde im Vorfeld gezeigt, dass Urin-Proteomanalyse mittels an Capillarelektrophorese gekoppelter Messenspektrometrie (CE-MS) die Entwicklung von Erkrankungen im Kindesalter wie bei vesikoureteralem Reflux und Ureterabgangsstenose vorhersagen kann. Ziel der Studie ist es, einen Test zu etablieren und zu validieren, der die Entwicklung der Nierenfunktion innerhalb der kommenden zwei Jahre bei Patienten mit zunächst normaler Nierenfunktion vorhersagen kann. Die Patienten werden im Rahmen des NEOCYST-Registers erfasst, das auch alle Patientendaten bereitstellt. Nachdem die Datenbank geschlossen wurde, werden die Patienten in zwei Gruppen eingeteilt: Die Fallgruppe mit 30 Patienten, die den deutlichsten GFR-Abfall unter 80 ml/min/1,73m²KOF zeigten und die Kontrollgruppe mit den höchsten GFR-Werten zwischen 80-120 ml/min/1,73m² KOF innerhalb der zwei Jahre. In der Etablierungsphase werden jeweils 15 Patienten aus der Fall- und Kontrollgruppe willkürlich ausgewählt und deren individuellen Proteom-Muster verglichen. Es werden Anpassungen zur Korrektur der Alphafehler-Inflation vorgenommen, um die Peptide zu identifizieren, die die Gruppen unterscheiden. Alle so identifizierte Proteine werden ohne Gewichtung genutzt, um die Datensätze in einem p-dimensionalen Raum darzustellen. Mittels Software werden die Proben in diesem p-dimensionalen Raum durch support-vector-machine learning differenziert. Eine ROC-Analyse wird genutzt, um den optimalen Cut-off zu wählen. In der Validierungsphase werden die verbleibenden 15 Fälle und 15 Kontrollen analysiert. Anhand des zuvor festgelegten Cut-Off-Wertes kann Sensitivität, Spezifität des Testes errechnet werden.