Teilprojekt eines Verbundes

Verbundkoordination, Untersuchungen zu metabolischen Veränderungen sowie der klonalen Hämatopoese während der Chemotherapie beim Li-Fraumeni-Syndrom

Förderkennzeichen: 01GM2205A
Fördersumme: 580.449 EUR
Förderzeitraum: 2023 - 2026
Projektleitung: Prof. Dr. Christian Kratz
Adresse: Medizinische Hochschule Hannover, Abt. Kinderheilkunde IV, Pädiatrische Hämatologie und Onkologie
Carl-Neuberg-Str. 1
30625 Hannover

Erkrankungen mit gestörter DNA-Reparatur oder "Abnormal DNA Damage Response" (DADDR) sind seltene erbliche Erkrankungen, bei denen die Betroffenen ein stark erhöhtes Krebsrisiko tragen. Das Ziel dieses Verbundes ist es, innerhalb eines klinisch-wissenschaftlichen Forschungsansatzes mithilfe von Patientenorganisationen, Ärzten diverser Fachrichtungen und Wissenschaftlern die medizinische und psychosoziale Versorgung, Krebsfrüherkennung, Diagnose und Therapie von Krebserkrankungen bei Menschen mit DADDR zu verbessern. Dies geschieht durch die Sammlung wissenschaftlicher Daten und den Aufbau einer web-basierten Infrastruktur mit Gesundheitsinformationen und therapeutischem Unterstützungsangebot. Ein weiteres Ziel ist, die molekularen Ursachen von DADDRs aufzuklären um neue Therapiemöglichkeiten in verschiedenen Tier- und Zellmodellen zu untersuchen. Darüber hinaus soll die Krebsfrüherkennung mit bildgebenden Verfahren und verschiedenen Analysemethoden verbessert und eine psychosoziale Unterstützung für Patientinnen und Patienten etabliert werden. In Hannover liegt die zentrale Koordinierung des Verbundvorhabens. Im Krebsprädispositionsregister werden alle zur Verfügung stehenden Daten anonymisiert systematisch erfasst und gespeichert, sodass diese für wissenschaftliche Analysen aller Subprojekte zur Verfügung gestellt werden können. In enger Kooperation wird außerdem nach Mechanismen gesucht, die zu metabolischen Veränderungen beim Li-Fraumeni Syndrom führen, um medikamentöse Angriffspunkte für die Krebsprävention und -therapie zu erforschen. Ebenso wird die Klonale Hämatopoese, eine Vorstufe zur Leukämie, intensiv untersucht, um so die klinischen Folgen und Komorbiditäten für Patienten mit DADDRs besser verstehen und behandeln zu können. Die translationale Forschung soll die psychosoziale Unterstützung, die Krebsdiagnose, die Überwachung und die Therapie von Menschen mit DADDR erheblich verbessern.