Teilprojekt eines Verbundes

Prädiktive Bewertung der klinischen Verlaufsformen von nicht-muskulären Aktinopathien

Förderkennzeichen: 01GM1922A
Fördersumme: 77.129 EUR
Förderzeitraum: 2020 - 2024
Projektleitung: PD Dr. Nataliya Di Donato
Adresse: Technische Universität Dresden, Medizinische Fakultät Carl Gustav Carus, Institut für Klinische Genetik
Fetscherstr. 74
01307 Dresden

Aktin ist ein filamentbildendes Strukturprotein. Es ist ein Hauptbestandteil des Zellgerüstes, besitzt aber auch dynamische Eigenschaften, die für zentrale zelluläre Prozesse von großer Bedeutung sind. Unser Körper produziert sechs sogenannte Aktin-Isoformen. Vererbte oder spontan auftretende Mutationen in den Genen der Aktin-Isoformen ACTB und ACTG1 sorgen für Veränderungen auf der Proteinebene, die wiederum zu Entwicklungsstörungen und Organfehlbildungen führen können. Diese als nicht-muskuläre Aktinopathien (NMA) bezeichneten Störungen gehören zu den seltenen Erkrankungen. Patienten mit ererbter NMA leiden an einer Vielzahl von Erkrankungen mit individuell ausgeprägtem Schweregrad. Das Spektrum der Erkrankungen reicht dabei von Polydaktylie, Herz-Nieren-Defekten bis zu Einschränkungen der Sinneswahrnehmungen. Trotz intensiver Forschung sind wichtige Fragen, insbesondere zu epigenetischen Einflüssen, bislang nicht geklärt. Im Rahmen des PredACTINg-Projekts sollen die komplexen Mechanismen, die zu NMA führen, und die Zusammenhänge zwischen den verschiedenen Gendefekten und den daraus resultierenden Krankheitsbildern aufgeklärt werden. Hierfür werden Informationen aus der Untersuchung Aktin-abhängiger Ereignisse auf den Organisationsebenen – isoliertes Protein, Zelle, Organ, Organismus – gesammelt und integriert, um die daraus gewonnen Erkenntnisse als Grundlage für weiterführende klinischer Studien zu nutzen. Die Ergebnisse werden weithin anwendbare funktionelle Tests liefern, die die Erstellung von Genotyp-Phänotyp-Korrelationen erleichtern und so den Weg für verbesserte Behandlungsstrategien ebnen.