Verbund

PROFA – Patientenbezogene, gesundheitsökonomische und psychosoziale Outcomes bei Patientinnen und Patienten mit Friedreich-Ataxie

Die Friedreich-Ataxie (FA) ist eine Seltene Erkrankung, allerdings die häufigste erbliche Ataxie in Europa, die auf eine genetische Mutation zurückzuführen ist. Diese Mutation hat Auswirkungen auf die Mitochondrien, die die Kraftwerke einer Zelle darstellen. Langfristig leiden Patientinnen und Patienten mit FA im frühen Erwachsenenalter an schweren Beeinträchtigungen mit erheblichen Funktionseinbußen, Rollstuhlabhängigkeit sowie verringerter Lebensqualität und Lebenserwartung. Es gibt jedoch keine ausreichenden Erkenntnisse über die Auswirkungen der FA auf die gesundheitsbezogene Lebensqualität sowie die Veränderung der Lebensqualität im Laufe der Zeit.

Das Ziel dieses Verbundprojektes ist es daher, die Auswirkung der FA auf patientenbezogene, gesundheitsökonomische und psychosoziale Outcomes zu untersuchen. Dazu werden als eine Art Tagebuch ambulante Daten der Patientinnen und Patienten über eine eHealth-App erhoben. Diese dienen dazu, wichtige und tiefgreifende Einblicke in den Alltag zu gewinnen und Erkenntnisse für eine Verbesserung in der Behandlung, der Pflege und der Alltagsgestaltung abzuleiten.

Im Verbund forschen Arbeitsgruppen aus drei Ländern gemeinsam an der Lösung dieser Fragen. Mit der Fördermaßnahme wird das Ziel verfolgt, ergänzende Expertisen und Ressourcen von einschlägig qualifizierten Arbeitsgruppen aus den teilnehmenden Ländern zusammenzuführen. Durch kooperative Forschungsansätze sollen Fortschritte bei der Versorgung seltener Krankheiten ermöglicht werden, die allein auf nationaler Ebene nicht zu erreichen wären.

Teilprojekte

Akzeptanz und Nutzbarkeit einer eHealth-App zur Erfassung von Patientendaten sowie gesundheitsökonomische Konsequenzen

Förderkennzeichen: 01GM2110
Gesamte Fördersumme: 295.916 EUR
Förderzeitraum: 2022 - 2025
Projektleitung: Dr. Bernhard Michalowsky
Adresse: Deutsches Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen e.V. (DZNE) in der Helmholtz-Gemeinschaft, Standort Greifswald
Ellernholzstr. 1-2
17489 Greifswald

Akzeptanz und Nutzbarkeit einer eHealth-App zur Erfassung von Patientendaten sowie gesundheitsökonomische Konsequenzen

Die Friedreich-Ataxie ist die häufigste vererbbare Ataxie in Europa, welche typischerweise vor dem 25. Lebensjahr auftritt und durch körperliche, psychosoziale und kognitive Beeinträchtigungen, eine verminderte Lebensqualität und einen erhöhten Pflegebedarf gekennzeichnet ist. In Zusammenarbeit mit Partnern aus Deutschland, Frankreich, Österreich und Kanada werden die patientenbezogenen, psychosozialen sowie gesundheitsökonomischen Outcomes bei Patientinnen und Patienten mit Friedreich-Ataxie erfasst. Um tiefgreifende Einblicke in den Alltag der Betroffenen zu gewinnen, werden die Patienten die Outcomes fortlaufend über einen Zeitraum von sechs Monaten mit Hilfe einer e-Health-App erfassen. Ziel des deutschen Teilprojekts ist es, die Akzeptanz und Nutzbarkeit der app-basierten Datenerfassung zu analysieren, die Versorgungskosten und deren Einflussfaktoren zu untersuchen sowie Interaktionseffekte zwischen der Versorgungssituation, der Lebensqualität und der psychosozialen Gesundheit zu eruieren. Die Studie ermöglicht einen detaillierteren Einblick und ein umfassenderes Verständnis der Auswirkungen der Friedreich-Ataxie auf das Alltagsleben und die Gesundheit der Betroffenen und ihrer Familien. Auf dieser Grundlage kann die Behandlung, Pflege und Lebenssituation der Betroffenen gezielt verbessert werden.