Verbund

TREAT-ARCA - Entwicklung von Therapien für eine maßgeschneiderte molekulare Medizin autosomal-rezessiver Ataxien: OMICs-basierte Therapie-response Biomarker

Autosomal-rezessive Ataxien (ARCAs) sind eine heterogene Gruppe von mehr als 100 seltenen degenerativen und metabolischen genetischen Erkrankungen, deren gemeinsames Merkmal eine fortschreitende Schädigung des Kleinhirns und der zugehörigen Bahnen ist. Diese Gruppe von Erkrankungen beginnt in der Regel vor dem 40. Lebensjahr und hat Auswirkungen auf die Mobilität, die Kommunikation und die Lebenserwartung der Patientinnen und Patienten. Trotz der verheerenden Auswirkungen gibt es keine krankheitsmodifizierende Behandlung.

Ziel des Verbundes ist die Entwicklung von maßgeschneiderten molekularen Therapien für ARCAs paradigmatisch für zwei bisher unbehandelbare Formen und die Validierung ihrer Wirksamkeit anhand von OMICS-basierten RNA- und Proteinbiomarkern. Innerhalb dieses Vorhabens sollen solche molekularen Protein-Biomarker entdeckt und speziesübergreifend validiert werden, welche es erlauben, die Wirksamkeit neuer Therapien im präklinischen Setting zu überprüfen. Um die Translation der Ergebnisse zu beschleunigen, sollen die in Mausproben identifizierten Biomarker-Kandidaten direkt auf Patientenproben übertragen werden.

Im Verbund forschen Arbeitsgruppen aus vier Ländern gemeinsam an der Lösung dieser Fragen. Mit der Fördermaßnahme wird das Ziel verfolgt, ergänzende Expertisen und Ressourcen von einschlägig qualifizierten Arbeitsgruppen aus den teilnehmenden Ländern zusammenzuführen. Durch kooperative Forschungsansätze sollen Fortschritte bei der Therapie seltener Krankheiten ermöglicht werden, die allein auf nationaler Ebene nicht zu erreichen wären.

Teilprojekte

Entwicklung von Therapien für eine maßgeschneiderte molekulare Medizin autosomal-rezessiver Ataxien: OMICs-basierte Therapie-response Biomarker

Förderkennzeichen: 01GM2005
Gesamte Fördersumme: 387.356 EUR
Förderzeitraum: 2022 - 2025
Projektleitung: Prof. Matthis Synofzik
Adresse: Eberhard-Karls-Universität Tübingen, Universitätsklinikum und Medizinische Fakultät, Hertie Institut für klinische Hirnforschung, Neurodegeneration
Hoppe-Seyler-Str. 3
72076 Tübingen

Entwicklung von Therapien für eine maßgeschneiderte molekulare Medizin autosomal-rezessiver Ataxien: OMICs-basierte Therapie-response Biomarker

Ziel dieses Kooperationsprojektes im Rahmen der gemeinsamen europäischen Programminitiative zu Seltenen Erkrankungen ist die präklinische Entwicklung eines Sets an maßgeschneiderten mechanistischen molekularen Therapien für autosomal-rezessive Ataxien (ARCAs), und die Validierung ihrer Wirksamkeit anhand von OMICS-basierten Proteinbiomarkern. Dieses wird für zwei paradigmatische ARCAs gezeigt werden: Autosomal-rezessive spastische Ataxie Charlevoix-Saguenay (ARSACS) und COQ8A-assoziierte Ataxie. Die Aufgabe dieses Projektes besteht in der Entdeckung und spezies-übergreifenden Validierung neuer molekularer Biomarker, die es erlauben könnten, die Wirksamkeit der neu entwickelten Therapien im präklinischen Setting zu überprüfen (= sogenannte pharmakodynamische oder treatment-response Biomarker). Dazu wird eine Kombination von verschiedenen Biofluids/Geweben (Gehirngewebe, Liqour, Blut), Spezies (Maus/Mensch) und Proteinbiomarker-Techniken (hypothesenfreie OMICs-Ansätze und gezielte ultrasensitive Protein-Assays) eingesetzt. Hier wird es nicht nur darum gehen, Krankheits- und Progressions-Biomarker für die jeweilige Ataxie-Erkrankung zu finden; sondern auch die Behandlungs-Responsivität dieser Biomarker zu zeigen, d. h. ihre Eigenschaft, Therapieansprechen molekular belegen zu können. Somit können die Diagnose von Seltenen Erkrankungen sowie die Entwicklungen von neuen Therapien verbessert werden.